«Ökologisch», «umweltfreundlich», «nachhaltig»: Diese Begriffe haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt und mit neuen Inhalten gefüllt. Was früher noch als ideologisch verbrämte Verschrobenheit galt, wird jetzt immer mehr mit Komfort, langfristigen Kosteneinsparungen und gesundem Wohnklima verknüpft. Kurz: Ökologisches Wohnen bedeutet heute vor allem Lebensqualität!

Auch wenn es heute noch sehr schwierig scheint, mit 2000 W Primärenergie pro Kopf auszukommen (48 kWh pro Person und Tag), sind Konzepte wie Plus-Energie-Häuser ein grosser Schritt in die richtige Richtung: Sie erfüllen problemlos die Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft für den Bereich des Wohnens; durch eine ökologisch bewusste Mobilität wird sie endgültig realisiert werden können.

Es sind anspruchsvolle Hauptanforderungen, die den Kern von Minergie-P ausmachen: Zum einen gelten sehr tiefe Grenzwerte für den Heizwärme- und Endenergiebedarf aus nicht erneuerbaren Energiequellen. Die Komfortlüftung ist obligatorisch. Und zusätzlich werden eine hohe Luftdichtigkeit, ein guter sommerlicher Wärmeschutz und effiziente elektrische Geräte gefordert.

Mehr als die Hälfte der Wärme, die ein Minergie-P-Haus abgibt, wird durch «passive» Wärmegewinne gedeckt: Grosse, unverschattete Fensterflächen an der Westfassade sorgen dafür, dass Sonnenwärme ins Haus gelangt – und durch die Speicherwirkung der Mauern wird sie zurückgehalten.

Je einfacher die Grundform des Gebäudes, desto besser hält es die Wärme zurück. Komplizierte Ecken und Kanten bedeuten mehr Oberfläche im Verhältnis zum Volumen, mehr beschattete Stellen und mehr «geometrische Wärmebrücken». Ein weiterer Vorteil einfacher Formen: Die Baukosten sind tiefer.

Auch sehr gute Fenster verlieren immer noch rund acht Mal mehr Wärme als eine Fassade. Spart man hier an Qualität, wird’s eng mit Minergie-P. Dreifachverglaste Fenster sind ein Muss, und um sicher zu gehen, lohnt sich der Einsatz von zertifizierten Minergie-P-Fenstern.

Am wichtigsten sind sorgfältig gedämmte horizontale (Böden, Decken) und senkrechte Flächen (Fassaden), das Vermeiden von Wärmebrücken und eine luftdichte Gebäudehülle für die energieeffiziente kontrollierte Lufterneuerung. Damit reduziert sich auch das Risiko von Kondensat an den Wänden, Schall und Zugluftproblemen.

Minergie-P bedeutet: Es braucht nur sehr wenig Primärenergie für Heizung und Warmwasser. Der entscheidende Teil – die Elektrizität – kann problemlos durch Solarenergie gedeckt werden. Mit einer gross dimensionierten Photovoltaik-Anlage produziert das Haus sogar mehr Energie als es verbraucht: Es wird zum Plus-Energie-Gebäude. Die Besitzer profitieren finanziell vom Verkauf des Stroms, der ins öffentliche Netz eingespeist wird. Da ein Teil dieses Erlöses in den Erneuerungsfonds fliesst, kann die Anlage am Ende ihrer Lebensdauer ohne finanzielle Anstrengungen ersetzt werden.

Heute sind Häuser und Wohnungen im Minergie-P-Standard durchaus auch preislich konkurrenzfähig. Besonders gut sieht es bei den Plus-Energie-Häusern aus: Der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist und vergütet. Damit «verdient» das Haus Geld, das beispielsweise in den Erneuerungsfonds fliesst: ein wichtiger Beitrag an die Zukunftssicherheit Ihres Daheims!